Der Fehmaraner Malte Krummradt hat sich voll und ganz dem Wingsurfen verschrieben und ist mit Deutschlands erster Wingsurf-Schule gestartet.
Der 32 jährige ist Windsurfer seit dem Kindesalter, wurde mit 16 Jahren deutscher Vizemeister im Kitesurfen. In den letzten sieben Jahren hat er die Winter in der Karibik verbracht, dort eine Kiteschule geleitet und auch das Wingsurfen kennengelernt. Im letzten Jahr hat er sein gesamtes Kitesurfmaterial verkauft und sich eine ganze Range an Wingsurfboards mit insgesamt sieben(!) Foils und alle am Markt zugänglichen Wings zugelegt.
Malte, was fasziniert dich am Wingsurfen?
Surfen mit einem losen Segel als solches, gibt es schon sehr lange. Aber die Idee, es mit der Technologie und Materialien von neuen Tubekites auszustatten, ist ganz neu. Und genau das hat mich fasziniert. Je besser das Foil-Setup und je besser die Technik, desto weniger Krafteinsatz. Ganz einfach.
Sondern was ist dabei die Kunst?
Die Kunst ist das sichere Fahren in allen Wasserbedingungen, flüssige Manöver und sauberes Durchgleiten der Wenden und Halsen. Anfangs verwendet man größere Foil-Flügel um die 2000qcm und ist relativ langsam unterwegs. Man ist um die 10 bis 20km/h schnell. Der gute Fahrer fährt irgendwann kleinere Foils. Mit einem kleineren Flügel und doppelter Geschwindigkeit (nun um die im Durchschnitt 25-50km/h) sind die Manöver und das Durchgleiten auch doppelt so schwer.
Welche Faszination macht Wingsurfen für dich aus?
Wingsurfen ist ein unbeschreibliches Gefühl, das ich so vielen Menschen wie möglich näherbringen möchte. Ein sehr filigraner und intuitiver Sport, Wingsurfen ist nicht Offroad-Rennen mit Monstertruck. Eher Formel 1 auf Watte, bei dem man nicht auf der Rennbahn gefangen ist, sondern die Unendlichkeit der Weite erfahren kann. Die Spots werden auf einmal riesig! Wingsurfer suchen sich gern ihre eigenen Spots. Weit weg rum Trubel. Volle Spots gibt es nicht. Spots, die vorher unfahrbar waren, sind mit dem Wing 100% perfekt. Man durchschneidet das Kabbelwasser. Mal ehrlich, geht’s eigentlich geiler? Es reicht die offene Ostsee, ein riesiges Meer voller Möglichkeiten. Ein paar Kite- oder Windsurfschulen bieten das Wingsurfen bereits nebenbei an. Wir fokussieren uns mit Wingsurf-Fehmarn als erste Schule Deutschlands ausschließlich auf diese Trendsportart.
Was sind die Ziele des zehnstündigen Einsteigerkurses?
Das Ziel eines Einsteigerkurses ist es, dich als Schüler mit dem Basiswissen über diesen neuen Wassersport auszustatten. Jeder kann nach einem zehnstündigen Einsteigerkurs eigenständig an den Spot gehen und weiter lernen ohne sich und oder andere dabei zu gefährden. Ob kompletter Wassersport-Anfänger oder fortgeschrittener Windsurfer: Wir gehen individuell auf den Wingsurfschüler ein und garantieren somit gute Lernerfolge. Dabei ist es völlig egal, welchen Fortschritt Du bei dem Kurs erzielst. Wichtig ist, du fühlst dich sicher im Umgang mit dem Material. Das Ziel ist aber klar: Die ersten gefoilten Meter und da bringen wir dich hin! Vorkenntnisse sind erwünscht, aber nicht zwingend notwendig.
Wo werdet ihr schulen?
Der Schulungsort wird je nach Windrichtung ausgewählt und mit dem Boot vom Yachthafen Burgtiefe aus angesteuert. Treffpunkt ist meistens in Burgtiefe, kann aber variieren. Je nach Kursstatus sind wir nie an einen Spot gebunden.
Lernkonzepte zum Erlernen vom Wingsurfen sind bis dato nicht vorhanden. Wie bist Du daran gegangen?
Wir sind uns sicher, dass ein gutes Schulungskonzept nur dann funktionieren kann, wenn man sich als Lehrer wirklich Zeit für den Schüler nimmt und ein hohes Fachwissen über den jeweiligen Sport mitbringt. Vom Schulungskonzept her halten wir z.B. nichts von Massenschulungen. Unser Motto ist „Klasse statt Masse“. Bei uns sind maximal zwei Personen im Kurs pro Lehrer im Praxisunterricht. Desweiteren schulen wir mit qualitativ hochwertigem Material, dass perfekt auf die Schulung ausgelegt ist und haben eine große Auswahl an Boards und Wings im Programm. So gestalten wir diesen neuen, aufregenden Sport sicher und garantieren viel Spaß beim Lernen! Unser Schulungsprogramm ist angelehnt an die gängigen Schulungskonzepte vom Wind- und Kitesurfen, spezialisiert für das Wingsurfen. Sicherheit und Lernerfolg steht bei uns an erster Stelle.
Was der aktuelle Markt an geeignetem Anfänger-Material hergibt, und das ist für den Anfänger extrem wichtig zu wissen, ist nicht viel. Nur wenige Hersteller haben überhaupt geeignetes Material. Die Schulung muss sich in verschiedenen Stufen aufgliedern. Theorie an Land, dann Praxis ohne Foil, dann die Praxis mit kleinem Foil und dann die Praxis mit großem Foil. Dadurch bekommt der Schüler einen sicheren Zugang zu diesem faszinierenden Sport. Schickt man ihn einfach auf ein „Foil-SUP“, ist es zum einen gefährlich und zweitens erzielt man unmöglich Fortschritte.
Deine Wingsurfschüler stellst du erst in der letzten Phase des Einsteigerkurses auf ein Wingsurf Board.
Ganz genau. Wie bereits erwähnt, muss die Schulung in Stufen unterteilt werden und eines nach dem anderen abgearbeitet werden. Nach der Theorie, also dem Basiswissen über Windfenster, Manöverkreis und Material, geht es ins Wasser. Hier wird Anfangs ein Spot gewählt, der stehtief ist. Die Schüler verbringen die erste Zeit auf einem SUP ähnlichen Board und sind mit einer Leine fixiert, so dass sie nicht abtreiben können. Hier geht es erstmal um die Basis-Manöver, also Ausweichen, Self-Rescue, Handling mit dem Wing. Danach geht es mit dem gleichen, großvolumigen Board erstmal weiter, bis zum richtigen Foil-Board. Man wechselt also Board und Wing-Größe, je nach Kursstatus. Auch die Größen der Foil-Flügel sind entscheidend für den Lernerfolg, sowie die richtigen Längen vom Mast.
Werden die Einsteigerkurse bereits gut angenommen?
Ja, wir sind bereits bis Mitte August ausgebucht. Das Material ist frisch eingetroffen und freuen uns auf alle Windsurfschüler.
Infos und Kontakt: wingsurf-fehmarn.de