In Deutschland fließen mehr als 30 Flüsse, die über 200 Kilometer lang sind. Neben den vielen Seen sowie der Nord- und Ostsee ein einmaliges Potenzial für SUP-Wasserläufer. Hier nur eine kleine Auswahl schöner Paddelflüsse in Süddeutschland. Als Appetitanreger!
Wer sich den Flüssen öffnet, der entdeckt versteckte Welten, Paradiese in der Nachbarschaft. Die Rednitz bei Nürnberg ist so eine scheinbar unentdeckte Perle. Genauso die Schussen, die wildromantisch in den Bodensee fließt. Bekannte Alpenflüsse wie die Isar und der Lech laden mit karibischem Grün zum Paddeln ein – mal wild reißend (für Experten) oder ruhig und träumerisch (für Flusseinsteiger und Genussfahrer). Bei aller Abenteuer- und Entdeckungslust sollten Stand-up-Paddler das Know-how der Kanuten nutzen. Guido Meier von Bavarian Waters ist SUP-Flusspionier und weiß, dass selbst langsam fließende Gewässer für Anfänger unvorhersehbare Gefahren bergen können. Er rät: “Fahre nie deine ersten Touren alleine, suche dir einen flusskundigen Partner oder besuche einen Kurs; trage im Wildwasser immer eine Schwimmweste, Schuhe und Helm, notfalls auch einen Vollvisierhelm; Flüsse sind zudem auch im Sommer kühl, daher den Neo nicht vergessen; nie eine Leash direkt am Körper, sondern die spezielle Coil-Leash an die Weste mit Sicherheitsverschluss befestigen. Wer dies nicht hat oder in langsam fließenden Gewässern paddelt, sollte ohnehin keine Leash benutzen; In flacheren Flüssen das richtige Brett wählen. Normale Epoxybretter gehen schnell kaputt; an einfachen, schneller fließenden Stellen die Paddeltechnik gegen die Strömung üben, sich mit den Strömungsverhätnissen vertraut machen; keine Wehre befahren oder nah an Staustufen heranfahren – Lebensgefahr!
Bei großen Flüssen den Schiffsverkehr beachten.” Wie für Windsurfer der Wind, so für Paddler der Wasserstand (Flusspegel). Diesen kann man im Internet immer abrufen. Jeder Fluss hat seine spezifische Fahrbarkeit. Ein kleiner Fluss wie die Schussen zum Beispiel kann im unteren Verlauf bei Niedrigwasser befahren werden, die Isar hingegen eher nicht. Die Umkehrung gilt aber auch: Manche seicht fließenden Bäche werden bei Hochwasser zu reißenden Flüssen für Experten. Auf große Äste und umgefallene Bäume achten und, wenn möglich, weiträumig umfahren. Zu guter Letzt immer auch die Befahrungsregeln und den Naturschutz beachten. Manche Flüsse haben, wie die Würm am Starnberger See, während der Vogelbrutzeit für Paddler ein Befahrensverbot, manche Teilstrecken wie das Eriskirchner Ried an der Schussen ein Uferanlandeverbot.
Mehr über Sicherheit unter:
Buchtipps für SUP-Flusstouren: “Bayern, die schönsten Kanutouren” oder informativ (aber weniger anregend): “Kanu: Deutsches Flusswanderbuch”.
Vom Flughafen Friedrichshafen schlängelt sich heimlich und ganz ruhig die Schussen erst durch eine grüne Felderpracht, später unter einem urwaldähnlichen Blätterdach bis in den Bodensee.