Valentin Illichmann Windsurfer, Professional Paddler, Riversurfer, Explorer. Wir sprachen mit dem 17-Jährigen aus Süddeutschland über seine ausgewachsene Leidenschaft für Wildwasser-SUP.
Wie kam es dazu, mit SUP auf Wildwasser anzufangen? Ich wohne zirka 20 Kilometer von München, und die Isar fließt relativ nah vorbei. Ich dachte mir, dass man sicher auch dort paddeln kann. Ich habe dann Klaus Cosmo Frieser ken- nengelernt, und er hat mir erzählt, dass Wildwasser paddeln möglich ist. Im Winter 2014 bin ich das erste Mal ins Wildwasser und habe ein paar andere Leute gefragt, ob sie mal mitwollen. Es hat sich eine kleine Community gebildet und seitdem sind wir regelmäßig auf Flüssen.
Was ist für dich der Reiz? Ich finde Stand-up-Paddeln wahnsinnig schön und spannend, aber ich finde, dass SUP auf Flachwasser ein wenig aktionsarm ist – außer es ist ein Rennen. Beim Wildwasser sind die Wasserstände jedes Mal anders, es ist jedes Mal was Neues, da ist mehr Adrenalin, mehr Action. Die Sportart ist einfach schneller und es gibt ganz andere Gewalten. Das finde ich richtig schön.
Was findest du besonders schwierig? Das sind Stellen, wo Wasser von verschiedenen Richtungen geflossen kommt, oder Wasser von unten nach oben drückt. Man erkennt die Stellen meistens nicht oder nur mit geschultem Auge – und das geschulte Auge habe ich noch nicht! Da fällt man oft rein und wird dann schwimmend in die nächste Stromschnelle reingetrieben, das ist schon blöd. Es ist, sagen wir mal, weniger schmerzhaft, wenn man auf dem Brett stehen bleibt. Und kleine Wasserfälle oder Drops haben oft einen Rücklauf, der eine Walze bildet. Es fällt mir noch schwer es einzuschätzen, ob es eine Walze ist, die einen festhält oder ob man quasi gleich wieder auftauchen würde.
Hast du Angst? So direkt nicht, aber ich habe großen Respekt. Aber ich glaube, Angst im Wildwasser ist nicht gut, weil mit Angst kann man nicht so klar denken.
Was ist der wichtigste Tipp, den du bekommen hast? Klaus Cosmo hat einmal gesagt, "Bei Wildwasser soll man nie denken, man kennt sich aus, weil Flüsse immer anders sind. Man soll sich nicht sagen ‚das kann ich‘. Man soll nie glauben, man ist gut." Ich finde es gut, dass Wildwasser-SUP immer mehr von Leuten so wie von Klaus gemacht wird, die schon ihr ganzes Leben Kajak fahren und viel Fließwassererfahrung haben. Die können ihr ganzes Wissen an uns weitervermitteln, und uns in etwa sagen, wo die Grenzen liegen.
Was sagen deine Eltern dazu? Dass meine Eltern begeistert sind, würde ich nicht behaupten. Sie sagen mir dauernd, dass ich aufpassen soll. Aber ich sage ihnen, dass ich mit Leuten zusammen bin, die Erfahrung haben und die gut auf mich aufpassen.
Hast du ein bestimmtes Ziel? Ich fände es gut, wenn es mehr Events geben würden am Fluss. Und das ist auch so ein bisschen mein Ziel – neue Leute mitzunehmen und die Sportart einfach bekannter zu machen.