Test 2017Variopaddel

Test 2017: VariopaddelFoto: Benjamin Thouard
Test 2017: Variopaddel

Sie sind biegsam wie Bambus oder starr wie Stahl. Mit griffen so filigran wie japanische Sushi-Stäbchen oder auch so massiv wie an einer kanadischen Axt. Dieser Test zeigt sie alle.

  Kraftvoll einstechen. Druck aufbauen, das Board beschleunigen – ein Ablauf ungeahnter Harmonie. Vor allem, wenn das Paddel wirdklich zu Dir passt.Foto: Benjamin Thouard
Kraftvoll einstechen. Druck aufbauen, das Board beschleunigen – ein Ablauf ungeahnter Harmonie. Vor allem, wenn das Paddel wirdklich zu Dir passt.

Variopaddel zwischen etwa 150 bis 220 Euro – das war die Vorgabe für diesen Paddeltest. Ein Preissegment in dem sich ambitionierte Hobbypaddler zunehmend umschauen. Aus gutem Grund. Denn in dieser Klasse darf man bereits ein richtig ordentliches Paddel erwarten. Unter etwa 130 Euro werden überwiegend schwere Einsteiger- und Verleih-paddel angeboten, die vermutlich nach spätestens einer Saison aussortiert werden: Robuste Alu-Prügel mit günstigsten Plastikgriffen und teils wackeligen Verstellmechanismen.

In diesem Testumfeld überwiegen bereits hochwertige Blätter und laminierte Schäfte mit teilweise ordentlichem Carbonanteil. Als Blattgröße haben wir bei der Zusammenstellung eine "mittlere" Blattgröße vorgegeben. Zwischen 85er- und 95er-Blattgröße liegen nahezu alle Paddel. Die Angabe in Square Inch hat sich bei Paddeln mittlerweile etabliert und wird von den meisten Herstellern zumindest mit angegeben. Du findest noch die Angabe in Quadratzentimetern, was dann etwa zwischen 400 und 700 liegen dürfte und die Breite in Inch, eine Angabe meist zwischen 7” und 8,5” etwa. wobei die Breitenangabe am wenigsten sinnvoll ist. Bei gleicher Breite können zwei Paddel je nach Form und Länge völlig unterschiedlich groß ausfallen.

Diese Paddel haben wir getestet:

BIC SUP Original FP    
Foto: Stephan Gölnitz

Ein 100er-Paddel ist bereits eine richtig große Kelle, für höher frequentes Paddeln und lange Strecken weniger geeignet und ein 80er bereits sehr zierlich und für kräftigeren Zug zu drucklos. Jugendpaddel liegen bei etwa 65 Square Inch. Im Testfeld bieten alle Paddel etwa den gleichen Druck, eine Allroundgröße, um mal richtig Gas zu geben, oder auch bei entspanntem Tempo die Natur zu genießen. Für Frauen und Männer liegt in der gewählten Spanne die meist genutze Größe. Vom Druckaufbau etwas kleiner wirkt das BIC-Paddel, eher kraftvoll das Sigma, RRD und Sup-Monsters sowie Black Project.

Paddlern mit kräftigem Zug und sportlichem Ehrgeiz empfehlen sich die steifsten Modelle: Von Black Project, Croslake, JP-Australia, Mistral, Sigma und Starboard.

Paddler, die ein möglichst leichtes Paddelgefühl suchen, dürften fündig werden bei: Black Project, Croslake, Fanatic, Quatro, RRD, Sup-Monsters und Starboard.

Wenn Robustheit zählt und ein günstiger Preis, kommt man vermutlich nicht vorbei an BIC und GTS. Es darf ruhig ein bisschen flexen, aber zu schwer darf es auch nicht sein, ein klassischer Allrounder? Darunter fallen vor allem die Paddel von Fanatic, Indiana, JP-Australia, Mistral, NoveNove, Red Paddle, RRD, Starboard und Sup-Monsters.

Wie taucht das Blatt ein?

Vorweg: Alle Testpaddel lassen sich prima paddeln. Wer dazu noch einen sauberen, spritzer-freien Paddelstil zeigen will, tut sich mit dem GTS (unten) zum Beispiel besonders leicht. Das Paddel taucht auch bei grobem Paddelstil so spurlos ein wie ein chinesischer Olympia-Turmspringer. Vor allem einige Paddel mit sehr dünnen Blättern, wie das Mistral (links, rot) oder auch wie das Starboard oder BIC, wollen etwas feinfühliger geführt werden. Auffällig war, dass vor allem die etwas deutlicher profilierten Paddel wie von Indiana (links, schwarz), Fanatic, NoveNove oder SUP Monster ebenfalls besonders easy zu paddeln waren.

  Indiana (links, schwarz) und Mistral (rechts, rot)Foto: Stephan Gölnitz
Indiana (links, schwarz) und Mistral (rechts, rot)
  Paddel von GTSFoto: Stephan Gölnitz
Paddel von GTS

Markierungs-Linie

Aufdrucke helfen, schnell die richtige Längeneinstellung zu finden. Gut fanden die Tester, wenn gleich das Gesamtmaß angegeben ist (oben) und nicht nur die Auszugslänge, von zum Beispiel vier oder sechs Zenti­metern (links). Beim Paddel links findet man mit scharfem Auge noch eine Markierung an der Klemme, die an der blauen Linie die genaue Ausrichtung von Griff und Blatt erleichtern soll. Das passte leider bei keinem Paddel im Test genau.

  Skala mit GesamtmaßFoto: Stephan Gölnitz
Skala mit Gesamtmaß
  Nicht ganz so genau: Markierungslinie an der KlemmeFoto: Stephan Gölnitz
Nicht ganz so genau: Markierungslinie an der Klemme

DIE GRIFFE

Der Griff ist deine Verbindung ins Wasser. Allein auf einer Tour gibst du damit vielleicht zwei-, dreitausendmal Druck, steuerst und drehst das Paddel. Tausend Gründe, genauer hinzuschauen.

GROSS und KLEIN

Einen haptischen Eindruck zwischen japanischen Ess-Stäbchen und kanadischem Axtstiel vermitteln die beiden extremsten Griffe. Dabei wirkt der große Griff von NoveNove sehr ergonomisch und passt erstaunlicherweise irgendwie doch ganz gut zu fast allen Handschuhgrößen. Er wirkt nur eben recht wuchtig. Der kleinste Griff am BIC Paddel ist ebenfalls aufwändig geformt, doch schon mittelgroße Hände können die engen Rundungen nicht optimal nutzen. So wirkt der Griff sehr zierlich und überzeugte – auch wenn man damit natürlich ebenfalls ordentlich paddeln kann – bei größeren Händen weniger. Diese beiden entsprechen im Test den Größen "S" und "L". Die meisten Paddel liegen mit Größe "M" genau dazwischen und sind sehr vielseitig.

  Zwei Extreme: Großer und kleiner GriffFoto: Stephan Gölnitz
Zwei Extreme: Großer und kleiner Griff

Carbon vs. Plastik

Wer erkennt die Fälschung? Der untere Griff ist aus (teurem) Carbon. Matt und glatt liegt er schmeichelnd in der Hand. Geliebt von allen Testpaddler(innen). Der obere Griff ist aus (günstigem) Plastik. Die geprägte Struktur soll wohl einen Carbon-Look vermitteln. Griffiger wird das Paddel dadurch nicht, die Haptik ist nicht schlecht, aber auch nicht richtig beliebt. Der Vorteil liegt nur in der Robustheit gegen Schläge, die Carbon nicht bieten kann.

  Plastik-GriffFoto: Stephan Gölnitz
Plastik-Griff
  Carbon-GriffFoto: Stephan Gölnitz
Carbon-Griff

Ergonomie

Rein statistisch sehen nach diesem Test die beiden beliebtesten Grifformen so aus. Der klassische "Palm Grip", rechts, wird häufig verwendet. Fast noch besser schmiegt sich die Griffform links an, bei der das Griffrohr auf der Handseite in durchgehender Biegung in den Griff übergeht. Am Ende bleibt das Geschmackssache.

  Anschmiegsame GriffeFoto: Stephan Gölnitz
Anschmiegsame Griffe
Foto: Stephan Gölnitz

(GEHEIME) VERSCHLUSS-SACHE

Pfiffige Details, die sich im Test bewährt haben, und mögliche Schwachstellen, auf die man beim Kauf achten sollte.

Standard-Klemme (hier JP-Australia):  Funktionsprinzip: das untere Rohr ist geschlitzt, die Schelle zieht unter der Hebelwirkung das Rohr so eng, dass nichts mehr wackelt. Zwei Schrauben sind besser als eine. Das System, das fast alle Hersteller verwenden, mal eleganter, mal weniger klobiger.
Foto: Stephan Gölnitz

Wie steif muss ein Paddel sein?

Das softeste Paddel im Test biegt sich unter Last in der Mitte fast dreimal so weit durch wie das steifste. Ein Nachteil? Das kommt ganz darauf an, für wen und für welchen Zweck es sein soll.

Für Racer gibt es eigentlich nur eine Option, die besser ist als steif – noch steifer. Für Tourenpaddler kann das schon zu hart sein. Während das Croslake auch sehr ambitionierten Ansprüchen durchaus gerecht wird, würde kein Rennpaddler zum GTS River greifen. Doch auch dieses Paddel hat Vorzüge: Weiche Dämpfung bei gemächlichem Paddeln und super einfacher "Catch" – das Eintauchen des Blattes vorne. Für sportliche Tourenpaddler würden wir mindestens eine mittlere Steifigkeit empfehlen. Für Genusspaddler sind nahezu alle Paddel ausreichend steif. Neben dem GTS wurde noch das Naish Performance von den meisten Paddlern mit etwas flotterer Gangart als besonders soft empfunden. Bei Naish empfiehlt sich da der Griff zum "Carbon" in gleichem, dünnem Durchmesser, wenn man eine direktere Kraftübertragung wünscht. Je nach Geschmack und Power, die du aufs Blatt bringst, findest du im Test die Einstufung zwischen "flex" bis "steif".

  CroslakeFoto: Andy Klotz
Croslake
  GTS RiverFoto: Andy Klotz
GTS River
  Labortest: Um die Praxiseindrücke unserer Tests­ abzusichern, wurden alle Paddel im Labor mit 20 Kilo belastet und die Durchbiegung ermittelt. Die untere Auflage war bei etwa Hälfte des Paddelblattes, wodurch die Blattsteifigkeit angemessen mit berücksichtigt wird.Foto: Stephan Gölnitz
Labortest: Um die Praxiseindrücke unserer Tests­ abzusichern, wurden alle Paddel im Labor mit 20 Kilo belastet und die Durchbiegung ermittelt. Die untere Auflage war bei etwa Hälfte des Paddelblattes, wodurch die Blattsteifigkeit angemessen mit berücksichtigt wird.

VERDREHSICHERUNGEN

Die einen pfeifen drauf, die anderen wollen kein Paddel mehr "ohne". Beim Thema Verdrehsicherung dreht sich alles kunterbunt.

"Das müsste Standard sein", kommentierte ein Tester. Begeistert darüber, wie schnell und sicher sich die Naish- und Starboard-Paddel (links und Mitte) auf dem Wasser verstellen lassen. Eine Führungsnut im Griffrohr hält den Knauf exakt in der Flucht zum Blatt: mit zwei Handgriffen ist das Paddel verstellt. "Brauch ich nicht, ich stell das Paddel einmal ein und lass es dann eh so" meinte lakonisch ein anderer Tester. Wer sein Paddel gerne häufig in der Länge verstellt, bekommt damit jedenfalls eine super praktische Hilfe. Ebenfalls verdrehsicher ist das BIC-System mit Pin-Verschluss (rechts). Die Verstellbarkeit auf dem Wasser ist allerdings nicht so elegant, weil man zum Öffnen beide Hände am Verschluss benötigt.

  v.l.n.r.: Naish, Starboard, BicFoto: Stephan Gölnitz
v.l.n.r.: Naish, Starboard, Bic
  Das "Marin 2" wurde für 2017 mit einer Verdrehsicherung nochmals aufgewertet. Statt einer Nut setzt Croslake auf eine abgeflachte Seite. So wird das Rohr konstruktiv weniger geschwächt. Allerdings hat die Führung etwas mehr Spiel und hält den Griff ohne optische Peilung nicht ganz so präzise in der Flucht.Foto: Stephan Gölnitz
Das "Marin 2" wurde für 2017 mit einer Verdrehsicherung nochmals aufgewertet. Statt einer Nut setzt Croslake auf eine abgeflachte Seite. So wird das Rohr konstruktiv weniger geschwächt. Allerdings hat die Führung etwas mehr Spiel und hält den Griff ohne optische Peilung nicht ganz so präzise in der Flucht.

PADDEL, DIE DURCH VIELE HÄNDE GEGANGEN SIND

Von Handschuhgröße 7 bis 12, vom Racer bis zum Genusspaddler, von der leichten Lady bis zum kräftigen Kerl. So vielfältig wie die Testmannschaft ist erfreulicherweise auch die Bandbreite der Paddel. Hier die Testergebnisse:

BIC SUP ORIGINAL FP

Preis 149 Euro Länge* 171-210 cm Rohrdurchmesser* 29,1 mm Erhältl. Größen** k. A. Gewicht* 950 Gramm Verstellsystem Pin doppelt Griffgrösse* S Web www.bicshop.de

Mit einem Paddel für die Ewigkeit geht Bic an den Start. Das schwere, aber günstige Paddel bietet ein extrem robustes Blatt, das durchaus flusstauglich wirkt und einen eher dämpfenden GFK-Schaft, kombiniert mit einem Auszugsrohr aus Carbon. Das ergibt auf dem Prüfstand ein sehr bieg-sames Paddel, das auf dem Wasser wegen des kleinen Blattes gar nicht so super soft wirkt, denn das Blatt baut entsprechend weniger Druck auf. Wegen des kleinen Griffes wirkt das Paddel in der oberen Hand filigran – der stark konturierte Griff passt am besten zu kleinen Händen – in der unteren Hand mit massiv wirkendem Schaft recht mächtig. Das Verstellsystem hält bombenfest, ist aber nicht ganz spielfrei.

Fazit: Ein günstiges, robustes Paddel mit solidem Verstellmechanismus und Blatt.

  BIC SUP Original FP    Foto: Stephan Gölnitz
BIC SUP Original FP  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

BLACK PROJECT PURE

Preis 209 Euro Länge* 174-228 cm Rohrdurchmesser* 29,5 mm Erhältl. Größen** 95 Inch² Gewicht* 662 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* M Web www.supshop.de

Das Black Projekt ist mit einer der belieb­testen Griffformen ausgestattet, der glatte, rote Knauf liegt schmeichelnd in jeder Hand. Die untere Hand greift dazu auf einen etwas schlankeren (29 mm), edel gefinishten Schaft mit 50 Prozent Carbonanteil, ebenso wie im Variorohr. Dort findest du zwar keine Features wie eine Verdrehsicherung, aber eine ordentliche Beschriftung und eine solide Klemme. Beim Paddeln wirkt das "Pure" vor allem im Blatt sehr leicht, was für ein sehr angenehmes "Swing Weight" sorgt – kraftsparendes Vorschwingen nach dem Zug. Das leicht gebaute Blatt sorgt für dieses luftige Gefühl, im Fluss auf den Steinen herumstochern sollte man damit erfahrungsgemäß lieber nicht.

Fazit: Sehr leicht, ordentlich steif und schön griffig: Das Black Project ist top Geheimtipp.

  Black Project Pure    Foto: Stephan Gölnitz
Black Project Pure  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

CROSLAKE MARIN 2

Preis 220 Euro Länge* 186-230 cm Rohrdurchmesser* 29,2 mm Erhältl. Größen** 8.0’’ Gewicht* 562 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* M Web www.croslake.com

Hammersteif und federleicht – das Cros­lake wirkt in dieser Gruppe wie ein Race­paddel: Vollcarbon vom ergonomisch sehr angenehmen Griff bis runter zum Blatt. Der günstige Preis im Direktvertrieb ermöglicht ein Paddel, das vom Ma­terialeinsatz in der nächsthöheren Preisklasse spielen müsste. Kein Paddel bleibt auch bei sportlichster Gangart steifer, kein Paddel schwingt leichter. Das dünne Blatt erfordert etwas Gefühl beim Einstechen und in der Zug-phase, paddelt sich dann aber schnell völlig unkompliziert und mit gutem Druckauf-bau. Das neue Verstellsystem mit einseitig abgeflachtem Auszugsrohr verhindert Verdrehen, führt aber nicht so gut wie die Nutsysteme.

Fazit: Preis-Leistungs-Sieger. Super leicht, aber auch steif genug für die stärksten Paddler.

  Croslake Marin 2    Foto: Stephan Gölnitz
Croslake Marin 2  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

FANATIC CARBON 35 ADJUSTABLE

Preis Euro Länge* 166-220 cm Rohrdurchmesser* 29,7 mm Erhältl. Größen** 7.25’’/90 Inch² Gewicht* 740 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* M-L Web www.fanatic.com

Das vergleichsweise aufwändiger designte Paddel zählt nicht zum Leichtesten auf der Waage, wirkt aber wie das Indiana sehr gut balanciert. Der Griff liegt richtig gut in der Hand, egal bei welcher Handschuhgröße und das Blatt taucht sehr Fehler-verzeihend und sauber ein. Das Variosystem wird von einer Klemme mit zwei Schrauben sicher gehalten, eine Markierung zeigt zwar die Länge, gibt aber leider keine Hilfe zur Ausrichtung des Griffes. Mit dem Fanatic-Paddel dürften die meisten Paddler viel Freude haben, es mag die gemächliche Gangart, aber auch mal höher frequentes, sportliches Paddeln. Dabei wirkt es leicht gedämpft und komfortabel, mit gutem Druck bei direktem Feeling für das Blatt.

Fazit: Ein besonders ausgewogenes Paddel, auch vom Gewicht bei den Leichteren dabei.

  Fanatic Carbon 35 adjustable    Foto: Stephan Gölnitz
Fanatic Carbon 35 adjustable  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

GTS RIVER 8’5’’

Preis 169 Euro Länge* 168-228 cm Rohrdurchmesser* 29 mm Erhältl. Größen** 8.5’’ Gewicht* 872 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* M Web www.grandtoursports.com

Im Fluss kommt es nicht auf jedes Gramm an, da soll das Paddel halten. Steifigkeit ist nicht das Allerwichtigste. So ist das Blatt rundum mit einer schlagzähen Kante verstärkt, der Schaft aus robustem GFK gefertigt. Der Ver­schluss wirkt etwas kantig, der Griff sehr angenehm. Das Paddelblatt ist fast ohne Vorhaltewinkel montiert, aber stark gewölbt und paddelt sich besonders easy, als würde es sich förmlich ins Wasser saugen. Die Rippen auf der Rückseite wirken zwar rustikal, versteifen das Blatt aber und stören sauberes Einsetzen in keiner Form. So lässt sich das Flusspaddel auch auf moderater Tour noch einsetzen, für den sportlichen sechsten Gang wirkt es aber, vor allem in den Händen kräftiger Paddler, vergleichsweise zu soft.

Fazit: Sehr robustes Flusspaddel, auch für Touren-Einsteiger geeignet.

  GTS River 8’5’’    Foto: Stephan Gölnitz
GTS River 8’5’’  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

INDIANA FIBREGLASS

Preis 239 Euro Länge* 183-220 cm Rohrdurchmesser* 29 mm Erhältl. Größen** 9.0’’ Gewicht* 762 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* M-L Web www.shop.indiana-sup.com

Das Indiana bietet eine schöne Mischung aus Steifigkeit, gutem Gewicht und grif­fi­gem, mattem Schaft mit etwas Flex. Vor allem wirkt es sehr ausgewogen und balanciert in der Hand. Das Verstellsystem hält mit zwei Schrauben sicher und eine eingefräste Nut wirkt als Führungsschiene, so dass das Paddel schnell verstellt werden kann, ohne dass der Griff sich verdreht. Die gesamte Klemme ist angenehm abgerundet, der Griff zählte – egal bei welcher Handgröße – zu den beliebtesten Formen im gesamten Testfeld. Bei kräftigen Zügen spürst du den Flex, der aber im Rahmen bleibt und auch sportlicheren Ansprüchen gerecht wird, das Blatt taucht sauber ein, selbst bei nachlässiger Paddeltechnik.

Fazit: Ein besonders ausgewogenes Paddel, auch vom Gewicht bei den Leichteren dabei.

  Indiana Fibreglass    Foto: Stephan Gölnitz
Indiana Fibreglass  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

JP-AUSTRALIA CARBON GLASS

Preis 229 Euro Länge* 170-225 cm Rohrdurchmesser* 29,7 mm Erhältl. Größen** 90 Inch² Gewicht* 853 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* S-M Web www.jp-australia.com

Das JP-Paddel ähnelt dem Mistral mit verbundenen Augen verblüffend. Knauf, Va­riosystem und Klemme sind nahezu identisch. So findet man auch hier den weniger griffigen, rau strukturierten Plastikgriff, aber auch die bombenfest haltende Klemme. Das Paddel überzeugt mit sehr guter Steifigkeit, das dünne Blatt will etwas sauberer geführt werden, baut dann aber gut Druck auf, und unter den "schwereren" Paddeln auf der Waage überzeugt es mit geringer Schwungmasse, was am hochwertigen Carbonblatt liegen dürfte, das in dieser Gruppe Seltenheitswert hat und in krassem Gegensatz zum verwendeten Griffmaterial steht. Praktisch ist die Markierung an der Klemme, die hilft, den Griff richtig auszurichten.

Fazit: Ein sehr ausgewogenes Paddel mit guter Steifigkeit.

  JP-Australia Carbon Glass    Foto: Stephan Gölnitz
JP-Australia Carbon Glass  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

MISTRAL KANOA

Preis 149 Euro Länge* 174-223 cm Rohrdurchmesser* 29,5 mm Erhältl. Größen** 8.1’’ x 17’’ Gewicht* 901 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* M Web www.sport-vibrations.com

Das Mistral wirkt trotz des recht flexenden Paddelblattes mit dem hochwertigen Car­bonschaft ordentlich steif. Unter Wasser verteilen sich die Kräfte auf das Blatt eben besser als beim Biegetest an Land. Der Verschluss klemmt das matt geschliffene Vario­rohr sehr sicher, der Griffknauf aus Plastik – aber in Carbonoptik und -struktur – greift sich recht ordentlich, aber begeisterte die Tester nicht wirklich und passt nicht ganz zur ansonsten hochwertigen Haptik. Mit dem leichten Plastikblatt verpasst Mistral dem Paddel ein gutes Handling, das Paddel schwingt recht kraftsparend wieder vor, das dünne Blatt möchte für perfekten Catch auch sauber eingestochen werden.

Fazit: Sehr ausgewogenes Allroundpaddel ohne Schwächen. Recht steif für einen günstigen Preis.

  Mistral Kanoa    Foto: Stephan Gölnitz
Mistral Kanoa  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

NAISH PERFORMANCE 85

Preis 189 Euro Länge* 171-221 cm Rohrdurchmesser* 26,4 mm Erhältl. Größen** 85 Inch² Gewicht* 630 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* S-M Web www.naishsurfing.com

Das Naish ist nicht nur das dünnste, fili­granste und vielleicht spielerischste Pad­del im Test – sondern auch das softeste.­ Die Griffigkeit – auch des kleinen, verrun-deten, mit weichem Grip bezogene Grif­fes – schmeichelte jeder Handgröße im Testerfeld. Auch die doppelt verschraubte gut haltende Klemme und das sicher führende Variosystem mit "Anti Twist" wirkt durchdacht. Da bereits die Grundlänge des Paddels vergleichsweise kurz ausfällt, müssen große Paddler weit ausziehen, was die Steifigkeit nicht erhöht. Und das ist der Punkt, an dem sich die Geschmäcker trennen: Das Naish-Paddel hat viel Flex, etwa doppelt so viel wie das steifste Paddel, rund 40 Prozent mehr als das Mittelfeld.

Fazit: Ausgereiftes Paddel mit tollen Details, handlich – und sehr soft.

  Naish Performance 85    Foto: Stephan Gölnitz
Naish Performance 85  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

NOVENOVE BASIC GLASS

Preis 179 Euro Länge* 165-209 cm Rohrdurchmesser* 29,2 mm Erhältl. Größen** 8.1’’ Gewicht* 788 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* L Web www.liquid-sports.de

Das NoveNove entspricht nur optisch dem Vorjahresmodell. Der größere Schaftdurchmesser bringt zwar etwas mehr Ge­wicht, aber auch spürbar mehr Steifigkeit.­ Vom Superflex zum ergonomischen All­rounder mutiert das Paddel so, denn der zwar große, aber für große Hände sehr angenehm zu greifende Griff ist geblieben. Ebenfalls komplett neu und wieder einzigartig ist das Variosystem. Bei der pfiffigen Konstruktion der Klemme muss der Schaft nicht geschlitzt werden, die Klemmfunktion übernimmt allein der obere Teil des Verschlusses. Der matt gefinishte Schaft bleibt auch nass schön griffig, das Paddel schwingt recht balanciert, das Blatt wirkt nicht zu schwer.

Fazit: Vielseitig empfehlenswertes Paddel mit griffigem Schaft und sehr großem Griff.

  NoveNove Basic Glass    Foto: Stephan Gölnitz
NoveNove Basic Glass  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

QUATRO SUP SPLIT BLADE M

Preis 159 Euro Länge* 169-219 cm Rohrdurchmesser* 29 mm Erhältl. Größen** M/81.4 Inch2 Gewicht* 743 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* M Web www.tpesport.de

Mit guter Steifigkeit und sehr sattem Catch überzeugte das Quatro durchweg. Das Blatt erinnert – stark vorgekrümmt, von der Blattstärke sehr dünn, aber mit einer markanten Versteifungsrippe auf der Rückseite – an Paddel aus dem Kanusport. Auch auf dem SUP-Board bietet es einen sauberen Catch beim Einstechen und vor allem sehr leichtes "Swing Weight". Der Schwerpunkt des Paddels liegt weit oben, das Blatt erscheint beim Vorschwingen besonders leicht. Die glatte Hochglanzoptik wirkt nett, bietet aber im nassen Zustand etwas weniger Grip als matte Oberflächen. Dafür liegt der Griff sehr angenehm in der Hand. Die Klemme ist gut abgerundet, die Beschriftung sinnvoll als Gesamtlänge.

Fazit: Ein in dieser Gewichtsklasse besonders leicht schwingendes Paddel.

  Quatro SUP Split Blade M    Foto: Stephan Gölnitz
Quatro SUP Split Blade M  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

RED PADDLE CARBON NYLON

Preis 199,90 Euro Länge* 180-221 cm Rohrdurchmesser* 28 mm Erhältl. Größen** k.A. Gewicht* 862 Gramm Verstellsystem LeverLock Griffgrösse* S-M Web www.redpaddleco.com/de

Das Red Paddle ist nur dreiteilig erhältlich, der Durchmesser ist leicht reduziert. Das­ wirkt sich auf die Steifigkeit beim Carbon Nylon-Modell aber kaum aus, deshalb haben wir es ausgewählt. Es gäbe noch eine günstigere und eine teurere Variante in der Preisrange dieses Tests.­ Das "Carbon Nylon" erschien uns besonders ausgewogen, ordentlich steif, das robuste Kunststoffblatt mit Verstärkungskante zeigt nur in der Spitze etwas mehr Flex. Das außergewöhnliche Variosystem wird mit­tels Hebel im Griff bedient. Ein Stahlseil und Quetschgummi im Griffrohr (Prinzip Thermoskanne) halten sehr gut und dichten das Paddel ab. Der Griff wirkt dadurch allerdings etwas kantig.

Fazit: Robustes Fluss- und Reisepaddel in dünnem Durchmesser – mit dafür guter Steifigkeit.

  Red Paddle Carbon Nylon    Foto: Stephan Gölnitz
Red Paddle Carbon Nylon  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

RRD FLOW PADDLE GLASS

Preis 199 Euro Länge* 176-240 cm Rohrdurchmesser* 29,5 mm Erhältl. Größen** 92 Inch² Gewicht* 767 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* M Web www.robertoriccidesigns.com

Das Flow liegt leicht und gut balanciert in­ der Hand, mit sehr leicht wirkendem Pad­del-blatt. So schwingt es spürbar leichter als ein Sigma oder Mistral, auf jeden Fall in einer Liga mit Fanatic und Indiana. Das ganze ge­paart mit ausreichender Steifigkeit, zumindest solange man nicht die gewaltige Länge bis 2,40 Meter voll ausnutzt. So glänzt das Paddel nicht nur mit aufwändigem Design (Blattrückseite orange), sondern auch mit guten Paddeleigenschaften. Es zählte zu den sehr beliebten Paddeln. Die Markierung zur Ausrichtung des Griffes ist gut gemeint, führt aber nicht zum Ziel, eine Längeneinteilung fehlt komplett. Das hochglänzende Finish ist bei nassen schwitzigen Händen nicht ganz so rutschfest wie matte Oberflächen.

Fazit: Gelungene Mischung aus Steifigkeit und geringem gefühlten Gewicht.

  RRD Flow Paddle Glass    Foto: Stephan Gölnitz
RRD Flow Paddle Glass  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

SIGMA A2

Preis 159 Euro Länge* 172-212 cm Rohrdurchmesser* 28,9 mm Erhältl. Größen** 7.25’’/95 Inch2 Gewicht* 840 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* M Web www.i-sup.de

Das Sigma wurde um acht Zentimeter ge­kürzt – für sehr große Paddler gibt es im Pro­gramm jetzt das A3 Big bis 2,50 Meter Länge. Das A2 wurde auch geringfügig in der Blattgröße beschnitten und so um 40 Gramm gegenüber dem Vorjahr erleichtert. Außerdem bietet es weiterhin den noblen Vollcarbonschaft im matten, griffigen Look und Finish. Es wirkt ordentlich steif, allerdings mit dem steifen, robusten Blatt auch mit einem vergleichsweise hohen Swing Weight – bei schneller Paddelfrequenz wirkt es nicht so spritzig wie einige gleichschwere Paddel im Test. Leider ließ sich auch die Klemme bei unserem Testpaddel selbst bei engster Einstellung der Schrauben nicht rutschfest fixieren.

Fazit: Robust und einfach zu paddeln. Ein steifes Paddel mit gut Druck für kräftigere Typen.

  Sigma A2    Foto: Stephan Gölnitz
Sigma A2  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

STARBOARD ENDUEO TIKI TECH L

Preis 209 Euro Länge* 159-220 cm Rohrdurchmesser* 29,5 mm Erhältl. Größen** XS/S/M/L 89.1 Inch² Gewicht* 771 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* M Web www.star-board-sup.com

Das Starboard wirkt besonders durchdacht und ausgereift. Der handschmeichelnde Griff ist auch noch aus Carbon gefertigt. Das Variosystem mit Führungsnut lässt sich jederzeit blitzschnell verstellen. Passende Aufdrucke, solide haltende Klemme – alles da. Weiter runter den Schaft entlang: gutes, steifes "Hybrid Carbon" mit griffigem Finish. Bis runter zum Blatt: Das "Tiki Tech"-Mate­rial wirkt sehr robust, ist definitiv leicht und durch die 3-D-artige, etwas dickere Blattgeometrie auch sehr steif. Macht in Summe ein handliches, leichtes, steifes, einfach zu führendes Paddel. Lediglich das Grundrohr fällt kurz aus – schlechter für sehr große Paddler und der Verschluss liegt näher am Griffbereich der unteren Hand.

Fazit: Sehr ausgereiftes Paddel mit sehr gutem Gewichts-Steifigkeits-Verhältnis; Top Features.

  Starboard Enduro Tiki Tech L    Foto: Stephan Gölnitz
Starboard Enduro Tiki Tech L  

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe

SUP-MONSTERS X-CROSS

Preis 199,00 Euro Länge* 172-232 cm Rohrdurchmesser* 29,5 mm Erhältl. Größen** 82.1 Inch² Gewicht* 750 Gramm Verstellsystem Klemme Griffgrösse* M Web www.sup-monsters.com

Das "Monsters"-Paddel ist schnell charakterisiert: Es entspricht bis auf den etwas kleineren Längenbereich, der immer noch mehr als reichlich ausfällt – und damit entsprechend einen kleinen Gewichtsvorteil – komplett dem Paddel von RRD. Sehr leicht im Vorschwingen, mit sauberem, unkompliziertem Einstechen und der gleichen hochglänzenden Oberfläche – die nass etwas weniger Grip vermittelt als matte Rohre. Es zählt nicht zu den außergewöhnlich steifen Paddeln, aber es liegt sehr gut in der Hand, der Griff passt in die größte Pranke und auch in das kleinste Pfötchen.

Fazit: Gelungene Mischung aus Steifigkeit und Gewicht.

  SUP-Monsters C-CrossFoto: Stephan Gölnitz
SUP-Monsters C-Cross

*=Messung SUP-Magazin | **=Größenangaben: Breite in Inch/Fläche in Inch² | k.A. = keine Herstellerangabe