Der Paddeltest 2019 war ein Freudenfest. Allerdings nicht für alle Paddel in der 3-Klassen-Gesellschaft. Die Platzverteilung reichte am Ende von der Ehrenloge bis zum hintersten Rang.
"Gutes Werkzeug – gute Arbeit", das weiß jeder. Und das Paddel ist das Werkzeug des Stand-up-Paddlers. Mit einem leichten Paddel paddelst du nicht nur besser, sondern hast vor allem immer wieder mehr Spaß dabei. Von Februar bis April 2019 sind diese 51 Paddel durch viele Hände gegangen. 5 Testerinnen und Tester haben dazu ihre Eindrücke beigesteuert. Steifigkeit, Gewicht und Durchmesser wurden im Labor nachgemessen.
Für diesen Test wurde eine mittlere Blattgröße ausgewählt, die für 90 Prozent aller Freizeitpaddler gut geeignet sein dürfte. Etwas kleiner fallen dabei Fanatic Bamboo 50 und Fanatic Carbon 80 aus und ebenfalls einige Modelle von Red Paddle sowie das Aqua Marine Alupaddel. Nach oben fallen die 95er Blätter von Naish leicht aus dem Rahmen – etwas mehr Richtung "Power" orientiert – und auch die günstigen Kunststoffblätter, die bei den preiswerten Modellen von Fanatic, Indiana und Paddelbrett verwendet wurden, wirken besonders groß und druckvoll.
Das bleibt – in Grenzen – eine Geschmacksfrage und eine Frage des Einsatzbereiches. In der Welle und im Fluss, wo man auch mal aufs Paddel fällt, kann ordentliche Flexibilität einen Paddel- (oder Rippen-)bruch verhindern – nach dem chinesischen Grundsatz "der Bambus richtet sich nach dem Sturm wieder auf, die Eiche bricht ab."
Das günstige I-99 mit 899 Gramm und butterweichem Schaft und Blatt brachte allerdings alle Tester nur zum Schmunzeln. Im Vergleich schwingt ein Paddel in der Klasse um 720 Gramm dagegen wie eine Feder und geht meist druckvoll und sehr steif durchs Wasser. Knapp 200 Gramm und eine komplett andere Gewichtsverteilung machen beim Paddeln Welten aus. Eine Investition, die man bei jedem Paddelschlag spürt.
Der Sprung von 50 auf 120 Euro wirkte sich bei unseren Vergleichen durchschnittlich eher gering aus, einen besonders guten "Deal" machst du beim Überwinden der Hürde, die bei 150 bis 200 Euro liegt. Dabei steht nicht die Leistung im Vordergrund, sondern der Spaß beim Paddeln, auf kurzen, vor allem aber auf längeren Touren von einer halben Stunde und mehr. Selbst 200 Gramm Mehrgewicht (40 Schläge pro Minute, mal 60 Minuten) machen in einer Stunde 480 Kilo aus, die zusätzlich bewegt werden müssen.