Kinderfahrräder über 150 Euro sind bereits kaum verkäuflich. Wer kauft dann ein Luxus-Kinderpaddel für 329 Euro? Wir wollten wissen, wer so etwas benötigt und was die günstigeren Standard-Paddel bieten.
Drei Paddel, die unterschiedlicher nicht sein könnten, konnten wir probepaddeln (Fanatic und Quickblade), oder zumindest am Beach ausgiebig begutachten (Croslake).
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Fanatic bietet für 69 Euro ein Standardpaddel von 130 bis 170 Zentimeter für Kinder, das wir in ähnlicher Form auch schon bei anderen Marken (Naish, RRD) gesehen haben. Das Paddel ist äußerst robust, der Verstellmechanismus solide und mit dem robusten Blatt kann man auch mal eine Sandburg bauen. Die Blattgröße ist für Kinder zwischen 7 und etwa 12 Jahren sicher gut geeignet. Das Rohr bietet Standarddurchmesser und ist entsprechend schwer, das Gewicht von 800 Gramm kann man nicht weg diskutieren. Für wen geeignet? Wohl in erster Linie für Familien, die ein SUP als Spaßgerät sehen und nicht für längere Touren oder Races. Das Paddel dürfte lange halten und der Wiederverkaufswert ähnlich wie bei Kinderfahrrädern oder Kindersegeln auch nach ein paar Jahren noch passen. Für Kinder in jeden Fall besser als ein zu langes Erwachsenenpaddel.
Gesehen bei Fanatic
Croslake setzt auf leichte Paddel auch für Kinder und das zu einem noch akzeptablen Preis von 149 Euro wie wir finden. Das ist schon nicht mehr billig, doch dafür liegt das Paddel schön leicht in der Hand (Herstellerangabe 490 Gramm, wir konnten leider nicht nachwiegen) und die Blattgröße passt zu größeren Kids prima. Der Verstellmechanismus geht stufenlos von 134 bis 200 Zentimeter, das Paddel wächst also ordentlich mit. Für wen geeignet? Ein Paddel für engagiertere Paddelfamilien, die einen guten Preis-Gewicht-Kompromiss suchen.
Herstellerangaben:
Breite - 7 inch Breite Gewicht - 490 Gramm Länge - 134-200 cm
Preis 149,--
Erhältlich hier: https://www.croslake.com/?product=rb-kinderpaddel-gelb
Quickblade bietet mit dem Micro Fly (151 bis 172 Zentimeter lang) ein echtes Highlight. Wer regelmäßig längere Touren mit Kids fährt, bietet den Kindern damit richtig was, der Preis ist allerdings saftig und ob man mal Eltern findet, die das auf dem Gebrauchtmarkt wieder zu würdigen wissen, bleibt abzuwarten. Mit nur 320 Gramm (deutlich weniger als die Hälfte eines Alu-Standardpaddels) ist das Paddel dafür unerhört leicht, der Schaft wirkt in Männerhänden vielleicht sehr filigran, passt zu Kinderpfoten aber proportional perfekt. Die Full-Carbon-Ausführung ist sicher nicht zum Häringe einklopfen geeignet, doch bei dem Preis sind dann sicher noch 5 Euro für den Gummihammer drin. Das Paddel sieht aus wie die 500-Euro-Racepaddel von Quickblade und paddelt sich in Kinderhänden auch so gut. Der Verstellmechanismus mit zwei Druckknöpfen funktioniert sehr gut, der Griff kann nicht verdrehen und die Knöpfe sind angenehm abgerundet. Warnung: Wer dieses Paddel einem Kind in die Hand drückt, kann nur schlecht wieder zum Alu-Standard zurück! Für wen geeignet? Sicher eher für die Kids von wirklich SUP-infizierten Eltern, die sich selber auch das beste Paddel leisten. Für längere Touren oder Kinder, die bereits engagiert an Kids-Races teilnehmen. Zum Rumspielen in Ufernähe und Fische erschlagen auf jeden Fall zu schade. Gesehen bei: sup24-7