
Stephan Gölnitz Alps-Trophy-Organisator Alois Mühlegger bei einer seiner letzten offiziellen Wiegungen.
Pressemitteilung von GSUPA, Alps-Trophy und DKV:
SUP-Racing: Keine Gewichtslimits für Boards in Deutschland, Österreich, Schweiz
Die Diskussionen um die von der internationalen Stand Up Paddle Athletes Association (SUPAA) aufgestellten und weltweit bei den Wettbewerben gar nicht, national nur teilweise kontrollierten Gewichtsbegrenzungen bei den SUP-Boards (10 Kilo für 14’0’’, 9 Kilo für 12’6’’) haben ein Ende.
Im Rahmen eines Meetings während der Lost Mills-Veranstaltung am Brombachsee haben sich die Vertreter des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV), der German Stand Up Paddle Association (GSUPA), der Austrian Stand Up Paddle Federation (ASF), der Killerfish German SUP Challenge und der SUP Alps Trophy, auch im Konsens mit den anwesenden Chase Kosterlitz (SUPAA) und Casper Steinfath (Vize-Präsident der International Surfing Association (ISA) dazu entschlossen, ab sofort auf eine Gewichtslimitierung der Boards bei den Veranstaltungen in Deutschland und Österreich zu verzichten. Die SUP Tour Schweiz hatte von vorneherein 2015 auf diese Limitierung verzichtet.
Die bisher vorwiegend bei den Rennen der German SUP League und der SUP Alps Trophy durchgeführten Kontrollen entfallen, damit auch das nachträgliche "Aufpacken" von Zusatzgewichten für zu leichte Boards.
Brombachsee, 5. Juni 2015
Olaf Schwarz (SUP-Referent des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) Alexander Kirsch (Präsident der German Stand Up Paddle Association (GSUPA) Christian Hahn (Vize-Präsident der German Stand Up Paddle Association (GSUPA) und Organisator der Killerfisch German SUP Challenge Peter Bartl (Präsident der Austrian Stand Up Paddle Federation (ASF) Alois Mühlegger (Organisator der SUP Alps Trophy)
Kommentar von sup-mag.de: DKVGSUPAASFSUPAAISA – mehr Buchstaben waren wohl nicht verfügbar, das soll vermutlich einen unüberstimmbaren Mehrheitsbeschluss symbolisieren. Zwischen gesponsorten Top-Athleten und Veranstaltern/Funktionären hätte ich allerdings im Sinne der vielen Amateur-Racer gerne auch noch den einen oder anderen "normalen", engagierten Racer oder sogar Firmenvertreter in der Runde gesehen. Warum dagegen Chase Kosterlitz (er hat übrigens zuerst das Limit letztes Jahr vehement eingeführt und spricht sich jetzt dagegen aus) oder Caspar Steinfath, die einmal im Jahr ihren Fuß auf deutschen Boden setzen, die Regelungen für deutsche und österreichische Amateurrennen wesentlich mitbestimmen sollen, bleibt unklar.
Das Gewichtslimit wurde jedenfalls aufgehoben, was man überspitzt als Bevorteilung einiger weniger gesponsorter Test- und Teamfahrer interpretieren könnte, denen ständig Prototypen zur Verfügung stehen. Doch im Vergleich zu der Situation vor drei Jahren hat sich auch einiges geändert. Auch 14-Fuß-Serienboards haben mittlerweile überwiegend eine 9 vor dem Komma und leichter als 8 Kilo sind auch Prototypen kaum so zu bauen, dass sie länger als ein, zwei Rennen halten – das ist zumindest Meinung der Hersteller. Der Gewichtsnachteil ist damit deutlich geschrumpft auf ein kaum noch relevantes Maß. Vor drei Jahren lagen dagegen viele Serienboards noch bei 12, 13 Kilo, die Protos schon bei acht, das wirkte natürlich ganz anders. Connor Baxter hat aktuell am Brombachsee auf einem Starboard Sprint 14 Serienboard die Langstrecke gewonnen, das ein ganz normales Gewicht hatte: Der objektive Vorteil noch leichterer Boards beschränkt sich auch nach allgemeiner Einschätzung überwiegend auf kurze Sprints. Auf der Langstrecke ist der Shape wesentlich wichtiger - da kann ein Leichtbau mit "schlechterem" Shape sogar langsamer sein. So gesehen, sollten auch die "Serien"-Fahrer im Mittelfeld das ganze vielleicht gelassen betrachten.
Aus Marketing-Sicht könnten die Hersteller vielleicht dennoch ihre gesponsorten Top-Fahrer dazu bewegen, zumindest bei den Amateurrennen hierzulande auch auf Serienboards ihrer Marken zu starten. Das würde dann auch den praktischen Beweis erbringen, dass leichte Prototypen überflüssig sind und nebenbei den Werbeeffekt deutlich erhöhen.
Wichtiger als die nun vermutlich abgeschlossene Gewichtsdiskussion wäre aber vermutlich, endlich einheitlich auf 14 Fuß zu wechseln, was in Deutschland ja bis auf die ISA-Qualifikation des DWV schon fast vollzogen ist.
Stephan Gölnitz
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