Stephan Gölnitz
· 31.05.2022
Mit zahlreichen röhrenförmigen Kammern geht die Marke Tripstix einen eigenen Weg und ermöglicht ganz neue Formen.
Die Namensgebung zeigt sympathische Züge von Eigenhumor, ist der „Humpback“ Wal doch der Buckelwal. „Pipe Master“ wäre unser Vorschlag gewesen, denn die röhrenförmige Bauweise ohne die üblichen „drop stitch“-Fäden sorgt für erstaunliche Testresultate. Zum Befüllen reichen bereits 12 psi, was den übelsten Part der Pumperei erspart. So liegt der neue 11‘0‘‘er Allrounder schnell fertig aufgeblasen bereit. Auf opulente 18,5 Zentimeter Dicke in der Mitte aufgebuckelt (übliche iSUPs messen etwa 15 Zentimeter) und rein haptisch mit wirklich dicker Haut ausgestattet, wirkt das 12,5 Kilo schwere Board sehr solide. Dank der Röhrenbauweise hat es über die Länge einen Dickenverlauf mit sehr dünnem Heck und Bug und eine Kurve im Unterwasserschiff wie ein laminiertes Allround-SUP.
Die Überraschung kommt auf dem Wasser: Trotz nur 12 psi Druck liegt das Board bocksteif im Wasser. Steifer als jedes andere aufblasbare Board und auch mutwilliges Hüpfen beeindruckt den Rumpf kaum. Mit seiner Durchbiegung gleitet es gut angeströmt durchs Wasser, die Röhren geben stabile Führung geradeaus und für einen 11‘0‘‘er kommt man erstaunlich flott voran. Die Füße finden an Deck guten Halt, mit den dünnen Kanten steht man subjektiv recht nahe am Wasser, in der Mitte aber hoch und trocken. Beim Verstauen erfordert die solide Materialdicke etwas mehr Körpereinsatz, doch dann lässt sich das Board auf übliche Maße packen, wird dabei eher gefaltet als gerollt.
PLUS: Äußerst steif, „Shape“ wie ein großes Allround-Surf-SUP
Ein interessantes Konzept, das man gerne auch mal in einer kleinen Welle ausprobieren würde.