Auf der Paddle-Expo in Nürnberg präsentieren viele Hersteller bereits die Neuheiten 2016. Wir waren dort und haben die interessantesten Produkte mal genauer angeschaut. Von innovativ-verrückten Doppelpaddeln und Elektroantrieben bis zu neuen Boards für Tour, Race und Fluss aber auch nützlichen Features bei Pumpen und Packtaschen gibt's viel Neues.
Orlando - Paris - Nürnberg...für die Neuheitenpräsentationen gibt es zahlreiche Schauplätze. Top Spot vor der "boot Düsseldorf" im Januar ist immer wieder die Messe für die kommende Saison bereits im September in Nürnberg – leider nicht für das Publikum geöffnet. Hier treffen sich in erster Linie Brancheninsider, Händler und Fahrer.
Zwischen den den Kanu- und Paddelherstellern scheint die Zahl der SUP-Aussteller weiter zu wachsen, auch wenn mit einigen "Großen" wie Fanatic oder JP-Australia nicht alle Hauptmarken des deutschen Marktes vertreten waren. Dennoch – wegen der großen Zahl der Austeller konnten wir an einem Tag nicht alle Messestände erfassen, die fehlenden Produkthighlghits der Marken, die hier nicht vorkommen, liefern wir nach.
Safety ist weiter ein Thema. Der "Erfinder" des Sicherheitsgedankens, Restube, bringt zwei neue Modelle seiner Rettungsbojen auf den Markt, Starboard bietet eine selbst aufblasbare, richtige Rettungsweste, die auch beim Paddeln locker an der Hüfte getragen werden kann und bei Boardhersteller Siren setzt man auf einen Auftriebskörper, der als "zweite Luftkammer" auch rechtlich alle Zweifel bei ihren SUPs aus dem Weg räumen soll.
Starboard
Hier setzt man voll auf neue Technologien und technische Features. "Inflatables hatten ja bisher schon fast die Leistung von harten Boards. Jetzt kommt auch das Fahrgefühl dazu", behauptet zumindest Starboard-Importeur Flo Brunner.
Möglich sollen das die neuen Carbonbänder als Railversteifung machen und die Stringer an Deck. "Das ist schon etwas sperriger zu rollen, aber dafür super steif."
Leicht rollen soll die neue Bag auch. Aber nicht nur das. Jetzt mit festem Boden ausgestattet, der schützt die Boards gegen Scheuerschäden an der empfindlichsten Stelle. Die Gurte lassen sich für den Transport im Flieger oder Auto sicher verstauen.
Sicher geschützt bist du auch mit der neuen Rettungsweste. Die kostet 149 Euro und kann bei Bedarf automatisch aufgeblasen werden.
Neu ist auch das Flussboard. Mit fünf Finboxen.
Mistral
Die Mistral-Palette wurde für 2016 extrem erweitert. Neben den wirklich flotten Designs stechen einige Produkte besonders hervor.
"Santa Anna" ist das neue sportliche WindSUP mit einer Outline wie ein Ocean Racer. Die Maße von 11'5“ x 31“ sprechen für sportliches Cruising.
Spätestens seit dem Doppelsieg bei der 11-City-Tour ist das "Vortex", Mistral neues Raceboard im Gespräch. Nur 23“ breit soll das Board dennoch ausreichend kippstabil sein.
Ebenfalls ein Eye-Catcher: Das "Nautique 11'5“. Mit umlaufender Reling sowohl vom Style als auch vom Nutzen als Beiboot für die Yacht gedacht. Wer die noch nicht hat, sollte diese Nebenkosten beim Boardkauf berücksichtigen...
Lotus Yoga ist das Board mit Ernuss-förmiger Outline – für Yoga zu zweit.
Restube
Zwei neue Modelle hat der Erfinder der selbst aufblasenden Rettungsboje am Start. Das Modell "Basic" ist mit 59,95 Euro jetzt das günstigste und etwas abgespeckt in der Ausstattung, aber genau so sicher. Zielgruppe sind Angler, Familien, eben für den Alltagsbebrauch am und auf dem Wasser.
An echte Profis richtet sich das "Life Guard". Mit 124,95 deutlich teurer, dafür für die Rettung anderer Personen geeignet. In gebogener Form und mit Haltegurten, die um den zu Rettenden befestigt werden können.
BIC Sport
Preiswert und dennoch leicht sind die iSUPs in Single-Layer-Bauweise. Der 10'6“er wiegt so etwa 9 Kilo - das ist mehr als ordentlich. Neu ist ein Board in 8'4“ speziell für Kids und ein 10'6“speziell für Fitness und Yoga. Außerdem ein WindSUP mit Centerfinne für 1049 Euro.
Bei den Hardboards soll der neue 9'2“ Ace Tec vor allem Waveeinsteigern Spaß auch bei kleiner Ostseewelle vermitteln.
Siren
Das hat kein anderer: Ein Board wie den Ray 12'6] DH. DH steht in dem Fall für "displacement hull", als Verdrängerrumpf. Eine zweite Kammer unten im Bugbereich sorgt für eine bullige Anströmform, die aerodynamisch schneller sein soll und als Sicherheitskammer dient. Für alle anderen Boards gibt es zum Nachrüsten ein Luftkissen, das sich gut am Gepäcknetz befestigen lässt und bis zum Notfall als wasserdichte Gepäcktasche dienen kann.
Ganz neu wurde der "Cosmo" präsentiert. Mit 9'6“ x 34“ nicht so superbreit. "36 Breite ist für big water wie in den USA. Das hat dann aber keinen Geradeauslauf mehr.
Unser 34er ist deutlich allroundiger", sagt kein anderer als Entwickler und Namensgeber Klaus Cosmo Frieser. "Das EVA-Deck haben wir komplett durchgezogen für Freestyle und das Stump Pad fehlt natürlich auch nicht."
Grandtoursports
Neu: Paddel im Programm. Bisher war Grandtoursports nur als Boardhersteller im Gespräch, jetzt kommt die Marke mit zwei neuen Paddeln. "Bei uns ist alles auf Transport ausgelegt, deshalb gibt es nur 3-Teiler." Die ab kommender Saison in zwei größen. "Das größere Blatt ist für den gemächlicheren Paddler, das kleinere für sportliche Paddler."
Dabei lässt sich jedes Paddel ergänzen zum Doppelpaddel. Das soll bei längeren Touren mit Gepäck auch bei schwierigen Bedingungen für den nötigen Vortrieb sorgen.
In der Boardrange wird das erfolgreiche 13'er Touringboard durch ein 12'er ergänzt – "etwas kippeliger als der 13er und mehr Richtung Allrund". Dazu gesellt sich ein Longboard in 11 Fuß.
Sipa
E-Antrieb und eingebaute Pumpe - das sind sicherlich die extravagantesten Features der Messe. Bis zu 3,5 Knoten soll der eingebaute Jetantrieb schaffen.
Die E-Pumpe ist ebenfalls ins Board eingebaut. "Superdrive" und "Superair" sind vorerst noch nicht in Serie...mal sehen...
Thule
Ein eigenes Taxi fürs Board, das wär's. Zumindest hat Thule jetzt schon mal einen eigenen Träger der sich für große SUPs besonders eignen soll. Der "SUP Taxi" sieht sinnvoll und durchdacht aus. Die Spanngurte sind bereits integriert,
Airboard
An dieser Needlenose geht keiner ungebremst vorbei. Das "Rocket" 14x25 soll das schnellste inflatable SUP sein und kostet 1700 Euro.
An alle Polo-Interessierten richtet sich das spezielle Poloboard. Sinnvollerweise nur im Set zu bestellen: Drei rote und drei blaue. Also für Vereine - oder für Villenbesitzer mit Olympiabecken im Keller.
Der Twister findet dagegen in der kleinsten Welle Platz. Speziell für die stehende Welle wurde das symmetrische Board konstruiert. Mit 7''7“ x 33“ sicher ein Drehwunder.
Stemax
"Boards für Familien und Freizeitpaddler" sagt Stephan Hörl, "machen wir seit 4 Jahren." Die knalligen Farben "man will ja auf dem Wasser auch auffallen" stechen wirklich ins Auge. Neu ist jetzt blau dazu gekommen.
Bei den Boards gibt es einen neuen 10x30 Allround und einen Touring 12'6“ x 30“ für sparsame 796 Euro.
Focus
Gleich drei interessante Neuheiten hatte Focus am Start. Ein festes Touringboard mit 12'6“ x 31“, das "Tundra". Die "R-Type"s in 11'6“ und 10'6“, mit Inegra-Laminat, sind etwas schwerer, dafür extrem robust, mit durchgehendem Softdeck ausgestattet und vor allem für den Verleih vorgesehen.