Der Allstar 14' x 26'' soll das vielseitigste inflatable Raceboard in der Starboard-Palette sein. Wir haben den blauen Renner auf Herz und Nieren getestet.
Das Starboard Allstar fällt schon durch seine ungewöhnlichen Packmaße aus dem Rahmen. Wegen der Schaumverstärkungen im Mittelbereich ist das zusammengepackte Board eher von quadratischem Packmaß, die Tasche dadurch breiter und weniger hoch als üblich. Daher rollt sie auch auf drei Rollen, eine zusätzliche in der Mitte der Bag.
Die Ausstattung ist tadellos, die Tasche von guter Qualität, Pumpe und Finne ebenfalls. Vor dem Ausrollen sind zwei besondere Konstruktionsmerkmale gleich ins Auge fallend. Zum einen die wulstigen EVA-Verstärkungen die auf beiden Seiten rechts und links den Standbereich erhöhen und zum anderen das über die gesamte Unterseite verlaufende Kevlar-Seil. Dieses beginnt am Finnenkasten, verläuft von dort durch eine aufgenähte Führungstasche bis zum Bug, dort über eine Hartplastik-Kappe zum Deck, wo es unter leichter Spannung eingehakt wird. Beim Aufpumpen spannt sich dieses Seil dann vollständig und soll verhindern, dass das Board beim Paddeln durchbiegt.
Es ist schwierig nachzuvollziehen, welche Komponente den Haupteinfluss hat – die große Boarddicke, die allgemeine Konstruktion die Schaumstoff-Verstärkungen oder das Kevlar-Seil – jedenfalls wirkt das Board in jeder Situation besonders steif. Sowohl bei höherer Gewichtsbelastung als auch bei kräftigen Paddelschlag biegt es sich nur sehr wenig und vermittelt ein sehr straffes Gefühl in allen Bedingungen.
Die beiden sichtbar dicken Hartschaumwülste, die die Bordkante im Standbereich rechts und links säumen, erfüllen unterschiedliche Zwecke. Zum einen wirken sie als zusätzliches Versteifungselement, zum anderen sind sie eine angenehme Greif- und Stützhilfe beim Beachstart wenn es um das schnelle Aufspringen im knietiefen Wasser geht. Als Hauptfunktion sollen sie den Füßen seitlich Halt geben und so zur Sicherheit beitragen. Dies ist bei dem ebenfalls erhältlichen 24 Inch schmalen Bord sicherlich eine gute Hilfe. Bei der von uns getesteten Boardbreite von 26 inch stehen nur sehr große Paddler so breitbeinig, dass man sich wirklich mit den Füßen seitlich dort abstützen wird.
Zum Wichtigsten: Leistung und Bojenmanöver. Vergleicht man das Starboard mit den drei weiteren von uns getesteten, aufblasbaren Raceboards, so kann es sich als besonders gutes Allround-Raceboard für unterschiedliche Bedingungen in der Gesamtwertung ganz vorne platzieren. Bei spiegelglattem Wasser lässt sich zwar das Fit Ocean noch eine Spur leichthändiger auf flottem Tempo halten. Sobald die Bedingungen aber zumindest etwas anspruchsvoller werden, bietet das Starboard eine ähnlich gute Kippstabilität wie das SIC, aber weniger erforderliche Paddelkraft: durch die elegantere Gestaltung der Nase, die flacher und spitzer im Wasser liegt. Bei seitlich einlaufenden Wellen beispielsweise reagiert das Starboard deutlich weniger kritisch als das Fit Ocean und lässt sich unbeirrt weiter mit voller Paddelkraft vorantreiben, wenn man auf dem Fit Ocean bereits ersten Balance-Probleme beheben muss. An der Boje zeigt sich das Starboard ebenfalls von der kippstabilen und damit sehr wendigen Seite. Das kleine Kick Pad am Ende macht hier wirklich Sinn: Hier kann man den Fuß bis dorthin stellen, ohne komplett auf Tauchfahrt zu gehen. Schnelle, sichere Bojenturns machen nicht nur Spaß, sondern sind im Rennen obendrein ein wertvolles Polster, das über eine richtig gute oder eher mittelprächtige Platzierung entscheiden kann.
Fazit: Das Starboard erzielt auch im spiegelglatten Wasser top Geschwindigkeiten, wie das Fit Ocean, mit lediglich minimal mehr Krafteinsatz. In Summe, für Rennen bei unterschiedlichsten Bedingungen, ist das Starboard in diesem Feld der Top-Kandidat auf den ersten Gesamtplatz. Wer noch mehr Speed im Flachwasser will, und etwas mehr Kippeligkeit in Kauf nimmt – und vielleicht auch in einer etwas leichteren Gewichtsklasse bis maximal 75 Kilo antritt – kann wahlweise zum schmaleren Allstar in 24 Inch Breite greifen.