Auf Flachwasser für Touring und Sprint-Races dominieren aufblasbare Boards den Markt. Im Fließwasser sind die iSUPs Standard. Kurze, wendige Boards benötigt man auch in der Welle – der Vergleichstest von aufblasbaren Waveboards mit "richtigen" Wave-SUPs offenbart die Grenzen.
Aufblasbare Boards, kurz "iSUPs" sind im Fluss robust für harte Kontakte, im Auto kompakt zu verstauen und auf dem See flott genug für die längere Tour.
Grund genug für einen Test, was die handlichen Bretter in der Welle können. Als Messlatte standen verschiedene laminierte, harte Carbon-Boards bereit.
Vier Tester (Wave-Einsteiger bis gute Wellenreiter), konnten für uns das ungleiche JP-Paar bei kleinen und mittelgroßen Wellen in Südafrika vergleichen, Roland Blaschek vom "Surfstadl Ammersee" steuerte seine Erfahrungen mit einem ganzen Satz von Boards nach dem letzten Fuerte-Wintertrip dazu.
Dabei war der erste Eindruck von den aufblasbaren Boards gar nicht so übel. "Auf kleineren Wellen rutscht das Teil ganz gut, fährt sogar am Face entlang", kommentierten die Tester der beiden JPs. "Aber nur solange man nicht richtig die Kante belastet". Und da fängt das Problem an: Bei mittelgroßen bis größeren Wellen, wenn du richtige Turns fahren willst, lassen sich die dicken Rails nicht kontrollieren, das aufblasbare Board beschleunigt auch nicht so schnell wie das laminierte Brett, es wirkt, als würde es sich beim Anpaddeln durchbiegen und selbst etwas ausbremsen. "Zum Rumspielen ganz lustig, um richtig Welle zu surfen ist es nix", lautete das Testurteil über die Aufblas-Variante beim Vergleich der beiden JP-Boards.
Und das lässt sich weitgehend auf alle anderen Marken übertragen, denn die Grundprinzipien sind - noch - bei allen iSUPs gleich: Die Rails (Kanten) sind durchgehend gleich dick und mit ähnlichem Radius versehen, vom Bug bis zum Heck, laminierte Boards erlauben da hauchfeine Nuancen und bei Bedarf auch super dünne Hecks. Ebenso lässt die die Scoop-Rocker-Linie (Durchbiegung über die Boardlänge) bei aufgeblasenen Board nicht sonderlich feinfühlig gestalten und bei starker Belastung biegen sich alle Boards zusätzlich durch. Laminierte Boards weisen durchdachte Rocker-Linien auf, die je nach Marke unterschiedlich gut funktionieren können. Bei dem getesteten JP-Paar ist das Hardboard sicher nicht das best drehende am Markt (das JP-Wide-Body-Board dreht beispielsweise spürbar besser in kleineren Wellen), dem aufgeblasenen aber dennoch überlegen.
Erfahrungen, die auch Roland Blaschek, erfahrener Paddler, Surfer und Branchenprofi vom Surfstadl Ammersee nach seinen ausgiebigen Tests bestätigen kann. Mit üppigem Reisegepäck ausgestattet (Starboard Astro Converse 9x30, Starboard Astro Race 14x26, JP Sportster 12'6x29, JP Wide Body Carbon 8'8x32, Naish Mana 8'10) war sein Urteil anschließend ebenso klar: "Beim Transport, vor allem im Flieger, sind die iSUPs klar im Vorteil. Außerdem tun Waschgänge nicht so weh und bei kleinen Wellen, die nahe an den Felsen brechen wie am Rocky Point auf Fuerte, traut man sich einfach mehr, weil man keine Angst hat, das Board zu beschädigen. Ein Nachteil ist immer noch die Pumperei und die Qualität der Pumpen. Uns ist von drei eine kaputt gegangen und zwei Schläuche gebrochen. Bei meinen 90 Kilo wirken die Boards schwammiger und um richtig Wellen abzureiten, fehlt einfach der Speed. Die weichen Finnen erlauben auch keine richtigen Bottom Turns. Mein Fazit: Ich nehme einen iSUP 12'6 oder 14' zum Trainieren oder für Touren mit und ein Hardboard für Wave. Bei kleinen Wellen kann man dann auch mit dem langen iSUP üben, ich war bei bis zu 2 Meter mit dem Astro Race in der Welle und hatte richtig Spaß ! Bei guten, größeren Wellen macht nur ein hartes Board wirklich Spaß , die iSUPs sind zu schwammig, haben zu dicke Rails und zu weiche Finnen."
Test-Zusammenfassung:
iSUP
+ kompaktes Packmaß + robust bei (nicht scharfkantigen) Felsen + leicht + gut für erstes Rutschen in kleineren Wellen + ungefährliches Spielzeug für Kids - Beschleunigung auf größeren Wellen - Dreheigenschaften auf der Welle - größere Schäden schwieriger zu reparieren
Hardboard
+ Beschleunigung auf der Welle + Dreheigenschaften und Grip im Turn auf der Welle + Direkteres Fahrgefühl + kleinere Schäden leichter zu reparieren - Transport