Materialberatung SUP Race

Materialberatung SUP Race
Materialberatung SUP Race

Wenn schon Wettkampf, dann mit dem richtigen Board. Je nach Revier und Disziplin geht die Bandbreite vom gemäßigten 12’6’’er-Inflatable bis zur höllisch schmalen 14-Fuß-Carbonmaschine.

  MATERIALREGELN: German SUP League –  Bei allen Distanzen Boards bis 14’ erlaubt; Schüler/Jugend bis 12’6’’. Deutscher Wellen reitverband (DWV) – Boards bis max. 12’6’’ für Flatwater, Technical Race zugelassen. | Sonstiges Equipment: Bei vielen Veranstaltungen besteht eine Leash- und machmal sogar Schwimmwestenpflicht. Auch Kälteschutzkleidung wie Neopren oder ein Trockenanzug kann vorgeschrieben werden. Bei Long-Distance-Wettbewerben benutzen viele SUP-Racer einen Trinkrucksack. Neoprenschuhe sind bei Kälte empfehlenswert.    
MATERIALREGELN: German SUP League –  Bei allen Distanzen Boards bis 14’ erlaubt; Schüler/Jugend bis 12’6’’. Deutscher Wellen reitverband (DWV) – Boards bis max. 12’6’’ für Flatwater, Technical Race zugelassen. | Sonstiges Equipment: Bei vielen Veranstaltungen besteht eine Leash- und machmal sogar Schwimmwestenpflicht. Auch Kälteschutzkleidung wie Neopren oder ein Trockenanzug kann vorgeschrieben werden. Bei Long-Distance-Wettbewerben benutzen viele SUP-Racer einen Trinkrucksack. Neoprenschuhe sind bei Kälte empfehlenswert.  

Du interessierst dich für die SUP-Rennszene, hast aber noch keine Erfahrung? Worin unterscheiden sich die Races und welches Board braucht man dafür? Hier präsentieren wir eine kleine Übersicht über die gängigen Wettkampfformate und Distanzen, und welche Boardlängen für welche Rennen geeignet sind. Wobei diese Infos nur als Orientierung dienen können. Weil in dem noch jungen Sport die verschiedenen Verbände weiter an ihren Reglements feilen, können sich die zugelassenen Boardklassen oder -längen in Zukunft ändern.

SPRINT / CROSS: Streckenlänge meist unter 500 Meter

Üblich ist Beachstart (auch Le Mans-Start genannt). Man läuft mit dem Board ins Wasser und springt dann auf. Der Sprint hat kurze Geraden mit mehreren engen Bojenturns. Bei Cross hat man normalerweise zwei Fahrtwege, die sich kreuzen. Generell werden in Sprint/Cross-Wettkämpfen so genannte Heats gefahren, mit vier bis acht Teilnehmern pro Heat. Es gibt häufig Gerangel bei Turns an der Boje, und nicht selten fallen Fahrer(innen) hier ins Wasser.

Boardauswahl: SUP-Racer ohne Rennerfahrung sollten erstmal Sprints auf einem 12’6’’er-Inflatable fahren. Ein breiteres Board, zirka 28’’ bis 30’’, bietet mehr Stabilität. Bei manchen Sprint-Wettkämpfen sind ausschließlich Inflatables erlaubt, oder Einheitsboards werden vom Veranstalter gestellt (beispielsweise Naish One). Bei vielen Sprintrennen sind, zumindest in Deutschland, Hardboards bis zur 14’er-Länge erlaubt. Gelegentlich könnte auch ein 12’6’’er-Board die bessere Wahl sein, weil dies leichter zu drehen ist. Allerdings ist es taktisch so, dass man vom Start weg einen Vorsprung zur ersten Boje herausfahren will. Und das gelingt nur mit einem 14-Fuß-Board.

Boardklasse Hardboard oder Inflatable Länge 12’6’’ / 14’ Breite 24’’- 30’

FLATWATER RACE

Auf einen Blick kann man die schnellen Rennbretter erkennen. Hier stellen wir kurz das Für und Wider zusammen.

Der 14’er

Länge 14’ (426 cm) Breite 23’’ bis 29’’ Volumen 230 bis 290 Liter

PRO• höheres Fahrtempo möglich sehr gutes Gleiten Spurtreue, Geradeauslauf fällt leichter

CONTRA• schwer zu drehen ein schmales Board kippt leichter aus leichtem Material wie Carbon und daher sehr empfindlich

  14' BoardFoto: Stephan Gölnitz
14' Board

DER 12’6’’

Länge 12’6’’ (381 cm) Breite 24’’ bis 30’’ Volumen 220 bis 265 Liter

PRO• leichter zu wenden als die 14-Fuß-Boards sind etwas "handlicher" für kleine, leichte Fahrer-/innen

CONTRA • nicht ganz so schnell wie der 14’er • manchmal zu wenig Volumen für schwere Fahrer • kann leicht beschädigt werden

  12'6" BoardFoto: Stephan Gölnitz
12'6" Board

INFLATABLE

Länge 12’6’’ bis 14’ Breite 24,5’’ bis 30’’ Volumen 240 bis 330 Liter

PRO • leicht • sehr robust, wird bei Boardkontakt oder Beachstart nicht beschädigt

CONTRA • etwas träge • auf langer Distanz ist Tempo schwer zu halten • muss immer aufgepumpt werden

  InflatableFoto: Stephan Gölnitz
Inflatable

KIDS BOARD

Länge 8’6’’ bis 10’6’’ Breite 24’’ bis 26’’ Volumen 130 bis 150 Liter

PRO • kurz und wendig für die Kleinen • als iSUP-Board leicht und sehr robust

CONTRA • wenig Auswahl; nicht bei jedem Hersteller im Programm • Kinder-Raceboards aus Carbon sind sehr teuer

  Kids BoardFoto: Stephan Gölnitz
Kids Board

TECHNICAL RACE: Streckenlänge etwa zwei bis sechs Kilometer

Meist geht es mit Beachstart los, oft über mehrere Runden, die eine mittlere Streckenlänge ergeben. Häufig fährt man in jeder Runde ans Ufer oder an den Strand, springt vom Board, nimmt es in die Hand, läuft um eine Boje an Land, springt wieder auf und fährt weiter. Normalerweise muss man auch vom Board springen, um durch das Ziel an Land zu laufen – nur mit Paddel in der Hand. Technical Races sind in Norddeutschland beliebt und werden überwiegend bei leichtem bis moderatem Wellengang auf der Ost- oder Nordsee gefahren. Etwas Surferfahrung ist hierfür sehr hilfreich.

  Bei jedem Rennen aufregend: der StartFoto: Stephan Gölnitz
Bei jedem Rennen aufregend: der Start

Boardauswahl: Hier ist die Kippstabilität wichtig, vor allem in welligem Wasser und beim Turn um die Bojen, das Board darf daher gern etwas breiter sein. Ein 12’6’’er kann bei kurzen Strecken und welligen Bedingungen konkurrenzfähig sein. Damit ist Wenden, Tragen und Laufen leichter. Auf der Welle Richtung Ufer surfen 12’6’’er und 14’er gleich schnell. Gegen hohe Wellen kann auch ein 14’er teilweise sein Potenzial nicht ausspielen. Für technisch versierte Paddler sind aber auch hier in den meisten Fällen 14’er Hardboards die schnellste Wahl.

Boardklasse Hardboard oder Inflatable Länge 12’6’’ / 14’ Breite 25’’- 30’’

  Der Start die Bojenumrundung ist eine heikle Phase des Rennens, die Nervenstärke und Balance verlangt.Foto: Stephan Gölnitz
Der Start die Bojenumrundung ist eine heikle Phase des Rennens, die Nervenstärke und Balance verlangt.

LONG DISTANCE: Streckenlänge etwa sechs bis 16 Kilometer

Meist wird im Wasser gestartet – stehend auf dem Board – dann folgt eine Strecke mit langen Geraden, meist zwei bis drei Runden. Distanz-Rennen werden gelegentlich auch auf Kanälen oder Flüssen mit geringer Fließgeschwindigkeit veranstaltet. Die Startposition sowie der "Draft" – das Hintereinanderfahren, um den Sog vom Vordermann zu nutzen – können entscheidend sein. Bojenturns sind noch sehr wichtig, jedoch meist nicht so eng wie beim Sprint. Man kann mit etwa ein bis drei Stunden Renndauer rechnen.

Boardauswahl: Standard für Flachwasser-Raceboards sind 12’6’’ oder 14’. In der Rangliste werden 12’6’’er teilweise hervorgehoben, eigene Ranglisten gibt es in Deutschland dafür selten. International werden auch 12’6’’er-Wertungen ausgefahren. Wenn das Board länger ist, sind der Geradeauslauf und die Gleiteigenschaften besser. Im Flachwasser, wenn es erlaubt ist und gemeinsam gewertet wird, ist ein 14’er-Raceboard eigentlich immer die beste Wahl. Auf Inflatable- Boards wird das Rennen wesentlich anstrengender, weil viel Kraft und Kondition abverlangt werden, um das Board auf dem doch hohen Tempo zu halten. Im Allgemeinen gilt: Je schmaler das Board desto instabiler. Gängige Raceboard-Breiten sind 23,5’’ bis 27’’. Für einen Renneinsteiger, je nach Körpergröße und Gewicht, sind 26’’-28’’ meist schmal genug. Geübte, oder sehr leichte Paddler (unter 75 Kilo) fahren eher 23,5’’ bis 25’’ breite Boards. Wer das gar nicht einschätzen kann, sollte es ausprobieren. Wie schmal man gehen kann, hängt sehr vom Talent ab. Wenn das Board nur fünf Zentimeter zu schmal ist, kann es dich mehrmals im Rennen abwerfen. Die Konzentration auf das Board kostet Kraft und verhindert effizientes Paddeln. Die meisten Raceboards werden aus Carbon gefertigt und wiegen zwischen neun und 13 Kilo.

Boardklasse Hardboard Länge 12’6’’ / 14’ Breite 23,5’’- 30’’

EINSTEIGER-RENNEN: Streckenlänge etwa drei bis fünf Kilometer

Für Renneinsteiger gibt es häufig sogenannte Fun-, Malibu-, Amateur- oder Surfboard-Wettkämpfe, mal begrenzt auf bestimmte Boardmerkmale (runder Bug, flaches Unterwasserschiff ohne Ankielung vorne), mal offen für alle Boardlängen und -klassen.

Boardauswahl: Generell ist ein Hardboard schneller und gleitet besser als ein Inflatable, wobei ein breites, schweres Allround- oder Touringboard kaum mit einem aufblasbaren Raceboard mithält. Hier ist auch die spitze Nase meist schneller als eine runde.

Boardklasse Hardboard/ Inflatable Länge bis 12’6’’ /14’ Breite 27’’- 32’’

KIDS RACE: Streckenlänge: 200 bis 500 Meter

Meistens kurzer Sprint, oft in Alterklassen aufgeteilt, mit ein bis zwei Bojenumrundungen. Die Boards, vorwiegend iSUPs, werden oft vom Veranstalter gestellt. Gute Boards für Kinder bis etwa 13 Jahre sind für alle Könnensstufen möglichst schmal (unter 26’’), damit die Kids eine saubere Technik (mit möglichst senkrechter Paddelführung) lernen können.

Boardklasse Inflatable Länge 8’6’’ bis 10’6’’ Breite 24’’- 26’’

REGLEMENT

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Standardlänge für Rennen vorwiegend 14’, oft mit Unterwertung für 12’6’’. Damen und Herren werden getrennt gewertet. Bei ausländischen Rennen sind manchmal verschiedene Boardlängen für Herren (14’) und Damen (12’6’’) vorgeschrieben. In einigen europäischen Ländern, beispielsweise Frankreich und Italien sowie in internationalen Wettkämpfen fährt die Elite 12’6", einschließlich der SUP-WM der International Surfing Association (ISA).

Fazit: Überlege, welches Rennformat dich anspricht, und ob du öfter in Revieren mit Wellengang starten wirst. Dann bietet ein breiteres Board (27’’-30’’) mehr Stabilität. Ein 14-Fuß langes Board ist schneller, aber schwieriger zu drehen. Ein 24 Inch schmales Board ist nur schnell, wenn du bei allen Bedingungen voll durchpaddeln kannst, ohne dabei ins Wackeln zu kommen.Wenn das Board zu schmal ist, musst du viel Energie und Konzentration aufbringen, um zu balancieren und wirst das potenzielle Plus an Geschwindigkeit unter Umständen nicht erreichen können. Für beste Ergebnisse: Wähle dein Board möglichst so lang wie gerade erlaubt und dann so schmal es geht, das du aber – in jeder Situation – sicher paddeln kannst.

Tipp: Vor einem Rennen bzw. der Anmeldung sollte man intensiv die Ausschreibung des Veranstalters checken.